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Seminar des Schwerpunktes Algebra und Zahlentheorie für Studierende der LO

Veranstalter:

Ralf Holtkamp
Als weitere Ansprechpartner: Birgit Richter, Christoph Schweigert

Inhalt:

  • Das Seminar beschäftigt sich mit Themen aus der Algebra und Zahlentheorie im Zusammenspiel mit interessanten kryptographischen Anwendungen.

  • Zeitabschätzung elementarer Algorithmen. Erläutern Sie die Zeitabschätzung von Algorithmen (groß-O-Notation). Erinnern Sie an einige elementare Algorithmen wie die Umwandlung von Dezimalzahlen in Binärzahlen und auch an den Euklidischen Algorithmus bzw. den Chinesischen Restsatz. Wie schnell können die besprochenen Algorithmen durchgeführt werden?

  • Endliche Körper. Zu jeder Primzahlpotenz q gibt es einen (bis auf Isomorphie eindeutig bestimmten) Körper mit q Elementen. Wie rechnet man explizit etwa in einem Körper mit 9 Elementen?

  • Kryptosysteme, Public Key und RSA. Bei der Verschlüsselung von Daten kommt es darauf an, dass verschlüsselte Daten nur von berechtigten Lesern entschlüsselt werden können. Wie funktionieren kryptographische Verfahren mit öffentlichem Schlüssel etwa für die Kommunikation im Internet? Die Sicherheit des RSA-Verfahrens beruht darauf, dass zwei große Primzahlen einfach (schnell) zu multiplizieren sind, die umgekehrte Operation, das Zerlegen in die Primfaktoren jedoch schwierig ist.

  • Diskreter Logarithmus, ElGamal, Massey-Omura. Statt der Multiplikation von großen Primzahlen wird nun das Potenzieren von Zahlen in großen endlichen Körpern betrachtet. Auf der Schwierigkeit der umkehrenden Operation (diskreter Logarithmus) beruhen einige Kryptosysteme.

  • Quadratische Reste und Jacobi-Symbol. Ist p>2 eine Primzahl und berechnet man Quadrate von ganzen Zahlen modulo p, so treten die quadratischen Reste (modulo p) auf. Man definiert Legendre- und Jacobi-Symbole. Skizzieren Sie einen Beweis des Quadratischen Reziprozitätsgesetzes.

  • Primzahltests und Pseudoprimzahlen. Der kleine Satz von Fermat führt zu einem ersten Primzahltest. Besteht eine Zahl n den Test nicht, so ist n sicher keine Primzahl. Besteht n den Test, könnte n auch eine Pseudoprimzahl sein. Beschreiben Sie die Tests von Solovay-Strassen und Miller-Rabin.

  • Die Rho-Methode. Stellen Sie die Rho-Methode von Pollard zur Faktorisierung von Zahlen vor.

  • Faktorbasen und Kettenbrüche. Mit Hilfe von Faktorbasen und Kettenbrüchen gelangt man zu sehr effizienten Faktorisierungsmethoden.

  • Elliptische Kurven - Kryptographie. Eine Addition von Punkten auf elliptischen Kurven führt zu einer Gruppenstruktur. Es gibt ein Analogon des diskreten Logarithmus-Problems. Wie funktionieren nun kryptographische Verfahren - etwa ElGamal - über elliptischen Kurven?

  • Elliptische Kurven - Faktorisierung von Zahlen. Im letzten Vortrag soll gezeigt werden, dass elliptische Kurven auch für die Faktorisierung von Zahlen genutzt werden können.

Ziel:

  • Durch die Teilnahme am Seminar und die Vorbereitung eines Vortrags sollen die Kenntnisse der Algebra/Zahlentheorie und der Linearen Algebra vertieft werden. Die Vortragsthemen können zu Staatsexamensarbeiten ausgebaut werden.

Für:

Studierende des Lehramts.

Vorkenntnisse:

Inhalte der Vorlesungen zur linearen Algebra und Teile der Algebra oder Zahlentheorie.

Literatur:

A Course in Number Theory and Cryptograhy, Koblitz, N., Springer.
Weiterführende Literatur wird in der Vorbesprechung angegeben.

Zeit und Ort:

Do 10:15–11:45, Geom 432